Eine sehr interessante Neuerung von Flash CS5 ist das unkomprimierte XFL-Format (.xfl). Speichert man Flashprojekte als .xfl ab, wird ein Verzeichnis auf der Festplatte erstellt. Es enthält z.B. alle Bilder als einzelne Dateien und die kompletten Projektinhalte und -einstellungen im Klartext!
Im Folgenden eine Übersicht, was sich genau hinter dem XFL-Format verbirgt.
Vorteile von XFL
Die Vorteile gegenüber der binären .fla-Dateien sprechen für sich: Man kann auch ohne IDE Änderungen an den Projektfiles vornehmen (z.B. ein Bild austauschen). Dadurch wird beispielsweise das gemeinsame Arbeiten mit Grafikern an Projekten verbessert.
Außerdem funktioniert nun das Zusammenspiel mit einem Versionverwaltungstool (SVN, Git, etc.), da dies mit binären Dateien nur bedingt sinnvoll ist.
Perspektiv wäre es auch denkbar, automatisiert die eigenen Flashprojekte zu manipulieren (z.B. spezielle Veröffentlichungeinstellungen) oder gar Flashprojekte mit einem anderen Tool als der Flash IDE zu erstellen/vorzubereiten.
Komprimiertes XFL-Format
Bereits mit Flash CS 4 wurden .xfl-Dateien eingeführt, allerdings in komprimierter Form als ZIP-Archiv und lediglich zum Austausch von InDesign und After Effects mit Flash.
Unkomprimiertes XFL-Format
Speichert man in Flash CS5 einen Projekt ab, steht das neue Format „Nicht komprimiertes Flash CS5 Dokument (.xfl)” zur Verfügung.
Wirft man einen Blick auf das abgespeicherte Ergebnis, findet man einen neuen Ordner auf der Festplatte. Er enthält einige XML-Dokumente und eine Library. Es fällt auf, dass alle wesentliche Bestandteile eines Flashprojekts schön voneinander getrennt vorliegen.
Bearbeiten und Austauschen von Medienassets
Im Library-Ordner findet man die Inhalte aus der Flash-Bibliothek. Hier könnte man beispielsweise ein Bild bearbeiten oder austauschen. Beim nächsten Öffnen des Projekts wird diese Änderung in der Flash IDE sichtbar. Man müsste also den Flashfilm nur noch veröffentlichen, damit die Änderung als fertige SWF-Datei vorliegt.
Bibliotheksinhalte verändern
Die zentrale Datei des Flashprojekts heißt DOMDocument.xml. In ihr findet man beispielsweise die Informationen, welche Inhalte die Bibliothek enthalten soll und deren jeweiligen Einstellungen.
Im Bereich media
findet man z.B. ein in der Bibliothek ablegtes Bild.
[xml]
[/xml]
Aufbau der Zeitleiste
Auch der komplette Aufbau der Zeitleiste inklusive Szenen, Ebenen und Frames spiegelt sich in der Datei DOMDocument.xml wider.
[xml]
…
…
[/xml]
Text von der Bühne ändern
Auch alle Textelemente auf der Bühne werden im Klartext in der XML-Datei abgelegt. Somit könnte man auch dort Textänderungen vornehmen.
Veröffentlichungseinstellungen
Die gesamten Veröffentlichungseinstellungen („Datei > Einstellungen für Veröffentlichungen…”) sind in der Datei PublishSettings.xml hinterlegt.
Hier kann man beispielsweise in der XML ändern, welche Formate exportiert werden (0 für false, 1 für true). Aber auch alle anderen Detaileinstellungen aus dieser Sektion sind enthalten.
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Muss man bei Änderungen der xml einen export aus Flash vornehmen, damit diese sichtbar werden?
Ja, man muss bei manuellen Änderungen an den XFL-Daten das Projekt neu öffnen und veröffentlichen (=exportieren), damit man eine aktualisierte SWF erhält.
Jetzt fehlt nur noch ein Kommandozeilentool zum Veröffentlichen/Exportieren – das wär spitze!
Das stimmt. Ich denke, das behält Adobe mal noch für sich, um es bei Bedarf dann auszupacken.